2019-01 Hexen – Selbstbestimmung und ihre Unterdrückung
Bettina Semmer
Keine andere Tragödie der Menschheit hat sich so gegen Frauen gerichtet und auf ihre Vernichtung konzentriert wie die der Hexenverfolgung. „Die Zeit der Verzweiflung“ nennt der französische Geschichtsschreiber Jules Michelet (Die Hexe, 1862/63) das ausgehende Mittelalter und die anschließende bis ins 18. Jahrhundert gehende Hexenverfolgung. Wer waren diese Frauen? Heilerinnen, weise Frauen, Giftmischerinnen, Hebammen? Anhängerinnen eines Kults der Göttin oder des Teufels? Wilde, eigenständige Wesen, die sich nachts zu heidnischen Festen trafen und auf geheimnisvolle Reisen gingen, zu denen ihre mit dem Stock (Besen) aufgetragene Flugsalbe ihnen verhalf?
Zu diesen Fragen gibt der Abend einige Antworten, die aus der Literatur einer teils feministisch, teils historisch und anthropologisch geprägten Forschung stammen. Ausgehend von einer Arbeit zu „Hexen in Europa“ des Völkerkundemuseums Hamburg, ist die Künstlerin Bettina Semmer seit vielen Jahrzehnten auf der Suche nach Spuren des Matriarchats, nach Wissen über die Wirkung bestimmter Pflanzen und nach Inseln weiblicher Autonomie im Patriarchat.
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Wann : 9.1. 19.00
Wo : WildeKüche Spreewaldplatz 5 Berlin
Kosten : Spendenbasis 3-10€